Führen wie Kaptain Kirk

Geschrieben von JuergenStephan am 6. Dezember 2018 10:23 Uhr

    

Ich werde immer wieder in Firmen gerufen, da diese große Probleme mit ihren Mitarbeitern haben. Diese Schwierigkeiten sind immer niedergelegt in einer hohen Fluktuations- oder Krankheitsrate.
Es sind meist dieselben Aussagen der Führungskräfte und Chefs. Immer wieder höre ich Aussagen, wie "Die machen nicht was ich will", "Die machen krank wenn es ihnen nicht passt", "....die schmeiß ich raus, wenn sie nicht funktionieren". Das sind die Führungskräfte, die über Wohl oder Weh eines menschen entscheiden.
Da fällt mir auch eine Begebenheit aus meiner Lehrzeit ein. Mein damaliger Chef war ein extrem dominanter Mensch. Er liebte es Menschen vorzuführen und sie teilweise psychisch so extrem unter Druck zu setzen, das diese reihenweise gingen. Er sagte einmal zu mir, da ich bereits sehr selbstständig denken konnte: "Falls Ihnen was nicht passt können Sie gerne gehen. Draußen stehen 50 andere!!". Bumm......das saß. Diesen Satz rezitiere ich immer wieder gerne, denn ich habe auch erlebt, wie Menschen, genau dies machten.

 

Ein Unternehmer im Sicherheitsbereich, führte seine Mitarbeiter sehr militärisch. Ich war selbst in diesem Bereich Unternehmer. Daher weiß ich auch um diese Notwendigkeit - in Gewissen Situationen. Dieser Unternehmer hatte 35 Mitarbeiter. Diese waren unzufrieden mit der Bezahlung und wurde auch von außen stark beeinflußt. Von einer Frau, die selbst als Unternehmer auftreten wollte und alle dieser Mitarbeiter an einem Stichtag, also alle 35 Mann, abwarb. Der Unternehmer hatte keine Mitarbeiter mehr. Er stand da mit vollen Auftragsbüchern und konnte diese nicht mehr erfüllen.
Was ist passiert? Diese Mitarbeiter verließen ihren Chef. Nicht das Unternehmen oder die Branche nein ihren Chef. Alles Drohen, oder gar wehklagen half nichts. Er stand vor dem Aus.
Zwei Wochen später nahm er sich das Leben. Diese Geschichte trug sich 2007 in Passau zu und ist keine Fiktion!!!!

Nehmen wir mal einen Handwerksmeister. Ein Meister, der es nicht versteht mit seinen Mitarbeitern gut und menschlich umzugehen. Sagen wir mal dieser hat 10 Mitarbeiter. Er ist cholerisch und schreit ständig rum. Er droht ständig mit Konsequenzen. Genau da liegt das Problem. Welche Konsequenzen denn? Entlassung? Geld zurückhalten? Auspeitschen? Was will er machen wenn die Mitarbeiter irgendwann sagen "Chef....mach Deinen Scheiß alleine!" Er legt alles hin und geht. Was will der Chef denn machen? Klagen? Wegen was? Wenn ein Mitarbeiter sagt er geht, dann ist das so. der gelbe Schein folgt und schon ist Game Over. Liebe Chefs, ich bin bekannt dafür kein Blatt vor den Mund zu nehmen und da hin zu gehen, wo es weh tut. Merkt Euch einen wichtigen Satz. "Ein Mitarbeiter muss gar nichts". Oh jetzt höre ich sie schon wieder schreien. Doch ich bezahle ihn schließlich. Er muss das machen.

Die Sklavenhaltung wurde zum Glück in Deutschland abgeschafft. Der ist von mir abhängig er kann nicht gehen. Falsch. Der Arbeitsmarkt bietet extrem viele Möglichkeiten.
Ein Kunde von mir hatte riesige Probleme überhaupt Mitarbeiter zu finden. Meine Mission: Bitte helfen Sie uns die geeigneten Mitarbeiter zu finden und das wir ein attraktiver Arbeitgeber werden. Mission erkannt und Mission erfüllt.
Seither wächst dieses Unternehmen zuletzt um 20%!!! Das ist nicht nur mein Verdienst. Nein. Ich habe nur gezeigt, wie geführt wird. Wie schaffe ich es Menschen dazu zu bringen, gerne zur Arbeit zu kommen. Menschen verbringen 8-9 Stunden an einem Ort.
Da soll es doch zumindest Spaß machen. Denn da sind Menschen, die sie netto mehr sehen als die eigene Familie. Wenn hier kein Spaß ist, dann sinkt die Schmerztoleranz ganz schnell ab. Der Gelbe Schein ist die Konsequenz.
Doch wie führe ich dann richtig? Ich möchte Sie in das Reich der Science Fiction entführen. Kennen Sie Captain Kirk, vom Raumschiff Enterprise? Eine Frage: Was kann er denn?
Er fliegt nicht sein Schiff, er bedient keine Waffen, er kennt sich nicht im Maschinenraum aus, medizinisch nicht gebildet.....was kann er dann?
Warum ist er der Protagonist einer ganzen Generation an Captains in dieser Reihe? Was macht ihn aus? Er führt. Es sagt den Menschen nicht was Sie zu tun haben, sondern er sagt, dass er Warp Antrieb braucht. Und Scottie gibt ihm Warp Antrieb.
Nicht er selbst feuert Waffen ab. Er sagt nur das Kommando. Er gibt den Menschen Ziele vor.
Er sagt ihnen nicht, das möchte ich so oder anders haben.
Dafür hat er Spezialisten. Und die machen das für ihn. Genauso wie in einer normalen Firma. Der Chef muss nicht der sein, der am Meisten arbeitet.
Er ist Captain Kirk. Seine Mitarbeiter sind die Besatzung und die Mannschaft. Doch diese brauchen Ziele und Visionen.
Keinen Sklaventreiber auf der Galeere, der mit der Peitsche dahinter steht.

Ein Chef sagte mal zu mir: "Wie soll ich das noch alles schaffen? Ich arbeite so viel und ich bringe keine Struktur rein!". Es handelte sich um ein mittelständisches Unternehmen. Er hat die Verantwortung für 130 Menschen. Ich sagte zu ihm folgenden Satz: "Fragen Sie Ihre Mitarbeiter. Lassen sie diese Mitarbeiten. Sie haben da untern 130 Gehirne. Nutzen Sie diese, oder maßen Sie sich an schlauer als 130 Gehirne zu sein?".
Betretenes Schweigen. Doch der Satz saß. Er ließ es sich einen Tag durch den Kopf gehen. Danach ging es an die Umsetzung. Das Ergebnis? Ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich.

Mein Appell an Sie. Seien Sie ihr Captain Kirk. Nutzen Sie die größte Ressource in Ihrem Unternehmen - die Gehirne und Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter. Arbeiten Sie gezielt mit Zielen. Und lassen Sie auch mal Fehler zu. Dann können Sie und Ihre Mitarbeiter über sich hinauswachsen.
Beam me up Scottie!!

Kommentare

Genau so ist es.Danke...