4 Sünden, die dich direkt in das Burnout steuern und wie du gegensteuerst

Geschrieben von i.gueniker am 21. September 2017 21:26 Uhr

    

Kennst Du das auch?


  • Du hast abends nur noch Lust auf die Couch
  • Du sehnst dich nach Urlaub, um abschalten und dich erholen zu können?
  • Du arbeitest immer mehr, um deine Arbeit zu schaffen?
  • Die TO Do Liste wird nicht weniger und du fragst dich am Ende des Tages, was du wirklich geschafft hast?
  • Du kannst nicht innehalten und bleibst in Aktion, weil du dich sonst müde und erschöpft fühlst?
  • Du versuchst die Überlastung im Beruf, durch Wellness, Sport, schlimmstenfalls Freizeitstress auszugleichen?
  • Du liebst die Herausforderung, suchst immer wieder neue Attraktionen, Routine langweilt dich?

Den Akku auspowern

Menschen, die immer mehr arbeiten als es Ihnen gut tut, wegen Zeitdruck auf Pausen verzichten, oder regelmäßig ihre Grenzen überschreiten, verbrennen ihre Energie. Das gleicht einer Batterie, die immer leerer wird, bis sie irgendwann nicht mehr anspringt. Nichts anderes geschieht beim Burnout. Ausbrennen, ist ein schleichender Prozess, die eigentliche Erschöpfung erfolgt erst ganz zum Schluss und es kann Jahre dauern, bis es geschieht. Schlimmer noch, ich kenne genug Menschen im Freundes- und Bekanntenkreis, die fast ausgebrannt sind, es aber immer noch schaffen, das letzte Lämpchen am Glühen zu halten. Was ihnen dabei entgeht ist, dass sie ihr Leben auf später verschieben und sich in einem Teufelskreis befinden, aus dem es kein Ausweg gibt. Das Problem lässt sich nicht auf demselben Weg lösen, wie es entstanden ist.
Wenn erst einmal dieses Projekt zu Ende gebracht ist oder die gegenwärtige Krise gemeistert ist, dann nehme ich mir die Zeit. Doch meistens kommt es anders, das nächste Projekt, die nächste Herausforderung wartet bereits. Der richtige Zeitpunkt auszusteigen, ist immer JETZT!
Für mich war der Burnout vor über sechs Jahren das Aufwachen und heraustreten aus dem Teufelskreis und ich bin heute froh darüber, dass es innerhalb sechs bis neun Monaten bergab ging und ich nicht so lange im Teufelskreis geblieben bin. Zum Schluss war es nur noch ein Gefühl des Funktionierens, das Gefühl, dass etwas nicht mehr stimmte, dann kamen die Gedächtnisausfälle, vorher begannen schon die Schlafstörungen und eines Tages ging nichts mehr, der Akku war leer. Den schleichenden Konzentrationsverlust, der immer längere Arbeitszeiten nach sich zog, nahm ich nicht war. Es gab genug Gründe, dass ich so viel arbeiten musste. Verlust eines Mitarbeiters, neue Mitarbeiter mussten eingearbeitet werden, eine neue Version des Produktes, es nahm schier kein Ende.
Trotzdem habe ich es vorab nicht viel anders gemacht, auch wenn zu diesem Zeitpunkt der Spaß an der Arbeit, der Erfolg der Antrieb war. Doch auch dieser Antrieb ist trügerisch. Die Lösung steckt hinter dem WARUM ich es tue. Zu hohe Identifikation mit dem Erfolg, die Anerkennung, die es brachte, es anderen zu beweisen und was noch alles einen Menschen antreiben kann.
Vor allem der Machertyp, der bei Führungskräften und Unternehmern oft anzutreffen ist, neigt dazu, die gesunden Grenzen zu überschreiten. Der innere Antrieb, immer neue Herausforderungen anzustreben, ist zu groß. Routine langweilt diesen Persönlichkeitstyp schnell, so kommt die gewünschte Erholungsphase, mal einen Gang herunterzuschalten nie.


Urlaub zur Regeneration benötigen

Was eigentlich dazu gedacht ist, Tapetenwechsel oder neue Ideen zu bekommen, Raum für Kreativität oder Zeit für die wichtigen Dinge wie Familie oder freudvolle Aktivitäten zu nutzen, wird heutzutage immer mehr dazu genutzt, den Akku wieder aufzuladen.
Vor dem Urlaub wird gepowert, meist noch mehr als sonst, um den Berg Arbeit zu minimieren, dann wird der Akku kurz aufgeladen und es geht von vorne los. Der Urlaub wird zur reinen Regenerationsphase, eine Woche um abschalten zu können und wenn der Erholungseffekt eintritt, ist er auch schon wieder vorbei. Oder gar nimmt der Körper endlich sein Recht ein, eine schwelende Krankheiten ausbrechen zu lassen, die er unter dem Überlebensmodus zurückgedrängt hatte. So sind wir evolutionär geschaffen. In Stresssituation schützt uns der Körper eine Zeit lang. Doch vor tausenden von Jahren war es angedacht, unser Überleben im Kampf oder durch Flucht zu sichern. Heute müssen wir weder kämpfen, noch flüchten und die ersehnte Entspannung nach der Stresssituation bleibt aus. Irgendwann ist jedoch unser Körper nicht mehr in der Lage, diesen Zustand aufrechtzuerhalten und holt sich sein Recht.
Dass wir längere Zeit über unsere Grenzen gegangen sind und es Zeit ist, unseren Arbeitsstil auf den Prüfstand zu stellen, erkennen wir jedoch selten. In dem Tunnelblick, mit dem wir unterwegs sind, der auf Erfolg programmiert ist, gibt es eher den Vorwurf an den Körper, warum er jetzt gerade seinen Dienst versagt. Der Urlaub ist da und er könnte regenerieren, aber was zu viel ist, ist zuviel.

Was ich gegensteuern kann:
Wenn ich so arbeite, dass ich Pausen einhalte, um meinen Leistungsabfall nach ca. 90 Minuten durch eine fünf minütige Pause wieder ausgleiche, erhalte ich nicht nur meine Energie, sondern ich habe abends noch Lust auf Aktivitäten, statt nur auf die Couch.
Ziel kann nur sein, den Akku nicht auszupowern, sondern so zu arbeiten, dass die Batterie nicht leer wird. Nur so erhalte ich meine Leistungsfähigkeit und benötige keinerlei Urlaub für Regeneration. Denn Beides sind deutliche Zeichen, dass ich mehr von meinem Körper verlange, als mir gut tut. Solange dieser es mitmacht, spüren wir es nur selten. Mit der Geschwindigkeit und dem Tunnelblick, mit dem wir unterwegs sind, übergehen wir aufkommende Müdigkeit und erkennen auch nicht, dass wir uns immer mehr Arbeit aufbürden, dass unsere Produktivität abfällt und Fehlerquellen zunehmen.
Nicht umsonst bekommen wir im Urlaub die besten Ideen, weil wir uns Zeit und Raum für neue Eindrücke geben und erleben, dass Kreativität nur mit Ruhe und Muße ermöglicht wird, die wir uns im Alltag nicht mehr gönnen.



Der größte Fehler - Streben nach Work-Life-Balance

Solange wir den Glaubenssatz pflegen, dass wir zur stressigen Arbeit einen Ausgleich benötigen, werden wir den Teufelskreis nicht verlassen. Wir benötigen in der modernen Welt keinen Ausgleich, wir benötigen einen Arbeits- und Lebensstil, der diesen Ausgleich gar nicht erst benötigt.
Unsere moderne Welt, der Reizüberflutung können wir nicht ändern. Aber wir können uns bewusst dazu entscheiden, wozu wir NEIN-Sagen wollen. Ich kann mich permanent von Emails, Telefon und weiteren Unterbrechungen und Störungen unproduktiv machen lassen oder ich entscheide mich bewusst für störungsfreie Zeiten, Pausen die meine Leistungsfähigkeit erhalten und schalte in der Freizeit Handy und Fernsehen aus.
Es ist relativ einfach, nicht auszubrennen, aber es ist nicht leicht. Es erfordert Willensstärke, Disziplin und den Mut anders zu sein, als die Masse es tut. Nur weil es alle anderen auch tun, muss es nicht richtig sein.



Zuviel tun


Deshalb habe ich mir angewöhnt, Zeit nicht einfach nur als Zeit zu betrachten, sondern als „Lebens-Zeit". Wenn ich also etwas tue (und dieser Sache, Aufgabe, Person meine Zeit gebe), dann gebe ich genau genommen dieser Sache mein „Leben". Denn diese Zeit, diesen Teil meines Lebens, werde ich nie mehr zurückbekommen können.
Ja, wir können so ziemlich alles in unserem Leben verlieren und wieder zurückbekommen. Kunden, Geld, Häuser, Kontakte, Wissen, Daten etc.. Doch die eine Sache, die wir nicht mehr zurückbekommen können, ist Zeit. (Steve Jobs)

Statt zu viel zu tun, ist weniger mehr. Nichts kostet uns mehr Zeit, wenn wir die Prioritäten nicht richtig setzen, dem Dringenden den Vorrang geben, statt uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auch hier benötigt es Mut, zu unwichtigen Dingen NEIN zu sagen. Nutzlose Meetings, Angst etwas zu verpassen oder das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, veranlasst uns zu viele Dinge zu tun, die nicht sein müssten. In unserer modernen Zeit werden wir immer einen Blumenstrauß an Möglichkeiten haben, es gilt sich für die schönsten zu entscheiden.
Die Qual der Wahl bedeutet, dass ich nicht alles haben kann. Es gilt für sich zu entscheiden, worauf ich mich fokussieren möchte, zum Wohle meiner selbst und meiner Lebensqualität.
Sich selbst und das Leben nicht so ernst zu nehmen, hilft uns, zu delegieren und abzugeben.

Ich bin froh, dass ich dies alles hinter mir lassen konnte. Durch das Burnout habe ich eine 2. Chance bekommen, wofür ich dankbar bin. Zeit innezuhalten, nachzudenken, viel für meine persönliche Weiterentwicklung zu tun und sich zu erinnern, das Zeit wichtiger ist als Geld.
Denn der Sinn des Lebens darf nicht darin bestehen, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.


Ich lebe heute den Fischer, den anderen Weg des Erfolgs, der mir zugleich auch den Lebenserfolg ermöglicht. Um nichts anderes geht es. Finde dein Warum, deinen Sinn des Lebens. Was dich wirklich bewegt.
Und die Lösung liegt nicht in der Anerkennung im außen!


Die Geschichte vom Fischer und vom Millionär

Es begab sich, dass ein sehr reicher Mann Urlaub auf einer wunderschönen Südseeinsel machte. An einem strahlend schönen Tag schlenderte er über die Insel und genoss das Leben. Er hörte die Geräusche der Tiere und des Meeres, das Zirpen der Grillen, das Zwitschern der bunten Vögel und das Rauschen des Meeres. Während er über den sandigen Untergrund des Strandes scheinbar glückselig dahinschwebte und über die Weiten des Meeres blickte, entdeckte er einen Fischer der zufrieden in der Sonne lag und den Tag genoss.
Hallo Fischer, begrüßte ihn der Millionär. Was machst du hier? Ich liege in der Sonne und genieße den Tag. Weißt du, ich habe gestern so viele Fische gefangen, dass ich heute faul in der Sonne liegen kann, antwortete der Fischer.
Aber, sagte der Millionär, ich verstehe nicht! Wenn du heute ausgefahren wärest, dann könntest du noch viel mehr Fische fangen und eine Menge Geld verdienen. Und was habe ich davon, fragte der Fischer. Na ja, meinte der Millionär. Mit dem Geld könnest du dir ein größeres Boot kaufen und noch mehr Fische fangen und noch mehr Geld verdienen! Und was habe ich davon, fragte der Fischer erneut. Mit dem vielen Geld, das du dann verdienst könntest du eine Fischfabrik aufbauen und dann bist du reich!!! Ja und was mach ich dann mit dem vielen Geld, fragte der Fischer. Na, ja dann könntest du Urlaub machen auf einer wunderschönen Insel, das Leben genießen und in der Sonne liegen, antwortete der Millionär.

Woraufhin der Fischer verschmitzt lächelte und meinte: Ja was glaubst du denn, was ich gerade tue?! 

Quelle: Happinez – Nichts verändert sich, bis wir uns selbst verändern.


Frage Dich: Was treibt Dich an, dass Du nicht innehalten kannst? Und du hast die Lösung.

Zu Iris Güniker:
Iris Güniker war 25 Jahre als Diplom-Kauffrau in der IT-Branche aktiv, verschiedenen Führungspositionen folgte zuletzt der Aufbau des eigenen Unternehmens und der Erfolg, als Marktführer einer Nische zu sein. Auf dem Höhepunkt ihres beruflichen Erfolgs erlitt sie einen Burnout. In dem Jahr der Regeneration entschied sie, das Unternehmen aufzugeben und zukünftig als Coach & Mentorin tätig zu sein, um dazu beizutragen, das eine Wende im Denken der modernen Gesellschaft eintritt, welches genau das Gegenteil des gewünschten Ziels erreicht. Und Menschen erkennen zu helfen, das es eine Alternative zu dem vormals eingeschlagenen Weg gibt.
Gerne steht sie auf diesem Weg zur Seite und begleitet den Wandel in ein erfülltes Leben zum ganzheitlichen Lebenserfolg.


Der Weg: Intensiv-Coaching-Wochen auf Mallorca, Grindelwald (CH) und in Freiburg. Auszeit zum Innehalten, Besinnen auf die wichtigen Dinge und Neuausrichtung des Lebens-/Arbeitsstils.

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