Am 15. Juli 2017 wurde das REWE Jengen Sommerfest zu einem Ereignis, das weit über Musik und Unterhaltung hinausging. Im Zentrum stand ein Spendenkonzert zugunsten von Andrea Dahm und ihrer Familie, organisiert von Burnout-Netzwerk-Gründer Pat Wind und Rewe Jeschke in Jengen.

Dieser Tag zeigte eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Menschen nicht wegsehen, sondern Verantwortung übernehmen.

Das Schicksal von Andrea Dahm

Andrea Dahm, damals 37 Jahre alt und zweifache Mutter aus Kaufering, erlitt während der Geburt ihres zweiten Kindes eine Fruchtwasserembolie – eine extrem seltene, meist tödlich verlaufende medizinische Komplikation.

Im Kreißsaal kam es zu einem akuten Kreislaufzusammenbruch, Andrea Dahm musste mehrfach reanimiert werden und fiel ins Koma. Die Folgen dieser lebensbedrohlichen Situation waren dramatisch: Durch massive Durchblutungsstörungen kam es zu irreversiblen Schäden an allen Extremitäten.

Um ihr Leben zu retten, mussten Ärzte schließlich beide Beine sowie beide Hände amputieren. Andrea Dahm überlebte – gegen jede statistische Wahrscheinlichkeit.

Was folgte, war ein langer Weg aus Intensivstation, Rehabilitation, Schmerz, Trauer und Neuorientierung. Trotz dieses unfassbaren Einschnitts kämpfte sie sich zurück ins Leben – für sich selbst, für ihre Kinder und für ihre Familie. Ihre Geschichte bewegte weit über die Region hinaus Menschen und machte deutlich, wie schnell sich ein Leben von einer Sekunde auf die andere verändern kann.

Fotografie: Karola Schenk

Musik als Zeichen der Solidarität

Auf der Bühne des Sommerfests standen Künstler, die ihre Bekanntheit bewusst für einen guten Zweck einsetzten. Neben Pat Wind traten mehrere DSDS-Künstler auf, darunter:

• Joey Heindle
• Igor Barbosa
• Giuseppe Riggio
• Robin Eichinger
• Lucia Dragone

Gemeinsam sorgten sie dafür, dass das Spendenkonzert nicht nur Aufmerksamkeit erzeugte, sondern auch konkrete Hilfe leistete. 4.000 Euro Spendenerlös kamen an diesem Tag für Andrea Dahm zusammen – ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung ihrer neuen Lebensrealität, der für den Umbau Ihres Auto´s verwendet wurde, damit dieses mit Ihren Prothesen bedient werden kann.

David Hejazi – wenn gelebte Erfahrung Hoffnung gibt

Ein besonderer Moment des Tages war der Vortrag von David Hejazi, der für viele Besucher tief berührend war.

David Hejazi kam selbst mit körperlichen Beeinträchtigungen zur Welt. Sein Lebensweg ist geprägt von frühzeitigen Einschränkungen, Herausforderungen und der Notwendigkeit, sich immer wieder neu zu behaupten. Er weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, mit einem Körper zu leben, der nicht selbstverständlich funktioniert – und wie entscheidend mentale Stärke, Selbstannahme und ein unterstützendes Umfeld sind.

Gerade deshalb war seine Präsenz an diesem Tag von besonderer Bedeutung. In seinem Vortrag schlug er eine eindrucksvolle Brücke zwischen körperlichem Schicksal, psychischer Belastung und innerer Widerstandskraft. Die Parallelen zum Schicksal von Andrea Dahm waren für viele spürbar – nicht als Vergleich, sondern als stilles Zeichen: Auch nach tiefgreifenden Einschnitten ist ein erfülltes Leben möglich.

Aufklärung, Prävention und echte Begegnung

Neben der Bühne war das Burnout-Netzwerk mit einem eigenen Informationsstand vertreten. Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich offen über Burnout-, Stress- und Krisenprävention zu informieren.

Gerade im Kontext eines solch einschneidenden Schicksals wurde deutlich:
Psychische Belastungen entstehen nicht erst dann, wenn der Körper versagt – sondern oft viel früher. Aufklärung, Prävention und frühzeitige Unterstützung sind entscheidend.

Als Zeichen der Wertschätzung und Unterstützung übergaben wir der Familie Dahm zudem einen Gutschein für ein Wochenende im Allgäu ART Hotel – verbunden mit dem Wunsch nach Erholung, Abstand und neuen Kräften.

Dankbarkeit und Haltung

Unser aufrichtiger Dank gilt:

• den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, die gespendet haben
• den Künstlern, die ohne Zögern ihre Unterstützung zugesagt haben
• allen Beteiligten des REWE Jengen Sommerfests
• und jedem Menschen, der an diesem Tag Haltung gezeigt hat

Das Sommerfest 2017 hat eindrucksvoll gezeigt, wofür das Burnout-Netzwerk steht:
Menschlichkeit, Verantwortung und die Überzeugung, dass mentale und körperliche Gesundheit untrennbar miteinander verbunden sind.

👉 Pressebericht der Augsburger Allgemeinen:
https://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Jengen-Viel-Zuspruch-und-Spenden-fuer-Andrea-Dahm-id42097246.html

Manchmal reicht ein Tag, um zu zeigen, was Gemeinschaft wirklich bedeutet.