Die Ayurvedische Hausapotheke

Geschrieben von SonjaMoria am 20. Oktober 2018 04:32 Uhr

    

Antike Rezepte
Das erste schriftliche Zeugnis über Gewürze stammt aus Mesopotamien. Es sind drei babylonische Keilschrifttafeln, so hoch wie ein Briefbogen, und gefertigt um 1750 v. Chr. Die Tafeln enthalten mehr als 30 Kochrezepte, in denen Kümmel, Koriander und Knoblauch oft eine große Rolle spielen. Auch im benachbarten pharaonischen Ägypten haben Archäologen in den Gräbern Minze, Knoblauch, Kreuzkümmel und Bockshornkleesamen gefunden. Ein großes Rätsel aber sind bis heute die 30 Pfefferkörner, die Archäologen in der Nase der Mumie von Pharao Ramses II. entdeckten – Pfeffer wurde sonst nirgends gefunden im alten Ägypten. Wahrscheinlich waren die seltenen Körner ein Zeichen ganz besonderer Wertschätzung.


Kurkuma - Haridra, Gelbwurz - 
der Entzündungshemmer

• Reduziert alle drei Doshas

Einsatzmöglichkeiten in der Hausapotheke

Zu kaum einer Pflanze wurden mehr wissenschaftliche Studien (über 1000) durchgeführt. Curcuma, das gelbe Gold Südasiens reinigt das Blut und wirkt Entzündungen entgegen. Es schützt die Leber, stärkt das Immunsystem und wirkt vielen Mikroorganismen entgegen. Ein tolles Hausmittel bei Wunden und Hautreaktionen sowie Infekten der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes.

Anwendung
Bauen Sie präventiv Kurkuma täglich in Ihre Ernährung ein. Gemüsegerichte lassen sich wunderbar mit Kokosmilch und Kurkuma zu traumhaften Curries verwandeln.

Bei akuten Infekten 3x täglich einen halben Teelöffel zusammen mit einer Messerspitze Pippali-Langpfeffer in warmem Wasser eingerührt trinken.
Alternativ können Sie auch 3x täglich je 2-3 Presslinge einnehmen, wenn Ihnen der Geschmack zu intensiv ist.
Äußerlich mit Honig oder Aloe Vera Gel verrührt zeigt die Gelbwurz exzellente Resultate bei Wunden und Hautausschlägen – aber Vorsicht: die färbende Wirkung auf Textilien ist enorm, also besser die betroffene Stelle bandagieren...


Guggulu, die indische Myrrhe – für den gesunden Stoffwechsel
• Dosha-Bezug: alle drei reduzierend

Einsatzmöglichkeiten in der Hausapotheke

Das Myrrhenharz Guggulu genießt im klassischen Ayurveda eine Sonderstellung und gilt als das wichtigste Mittel für den gesunden Stoffwechsel. Es hilft in der Gewichtsreduktion, verbessert das Fließverhalten des Blutes, korrigiert Blutfette, wirkt entzündungshemmend in Gelenken, der Muskulatur und der Haut. Auch zur Behandlung der bekannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck kommt das Harz traditionell zum Einsatz.

Im Handel verfügbar sind vor allem Kombinationen auf Basis von Guggulu: die bekanntesten sind Kaishora Guggulu, Kancanara Guggulu, Yogaraja Guggulu, Gokshuradi Guggulu, Triphala Guggule und Punarnavadi Guggulu.
Von einer Selbstanwendung ist klar abzuraten – stimmen Sie das geeignete Guggulu-Produkt mit Ihrem Ayurveda Therapeuten ab, um die richtige Wahl zu treffen.

Ingwer
In der ayurvedischen Hausapotheke ist deutlich zwischen frischem und getrocknetem Ingwer zu unterscheiden. Verwendet wird zwar in beiden Fällen ausschließlich der Wurzelstock, doch kommt dem frischen Ingwer, dem Ardraka die Aufgabe zu akute Leiden zu heilen. Bei Brechreiz, Übelkeit und plötzlich auftretenden Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wird er in Form eines Tees verkonsumiert.

Die Wurzel dabei in feine Scheiben zu schneiden und dann mit heißem Wasser zu übergießen soll positiven Einfluss auf die Gallensaftproduktion haben und die Stimmbänder entspannen. Shunshi, sprich der getrocknete Ingwer wirkt bei neurologischen Problematiken und lindert chronische Atemwegserkrankungen. Beide Darreichungsformen verringern das Vata und Kapha.
Pitta-Typen hingegen sollten vorsichtig mit dem scharfen Ingwer umgehen und ihn nur in kleinsten Mengen zu sich nehmen.


Zimt als Hausmittel: Tipps & Tricks

 

Für Heilzwecke sollte ausschließlich echter Ceylon-Zimt verwendet werden. Dank seiner ätherischen Öle wirkt er kreislaufanregend bei niedrigem Blutdruck und verdauungsfördernd (die Ausschüttung der Verdauungssäfte wird bereits im Mund angeregt, aber auch Magen- und Gallensäfte werden in ihrer Ausschüttung gefördert, so dass die Verdauung besser abläuft.) Er beseitigt Blähungen und Spannungen im Darm und wirkt entzündungshemmend bei Infektionen des Darms. Er wirkt antibakteriell und pilztötend. Zudem wirkt Zimt lindernd bei Husten und Heiserkeit und gilt als magenstärkendes Mittel. Selbst Tropenkrankheiten lassen sich mit Zimt behandeln, allerdings sollte dies nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.

Zimt wärmt (es wird also nicht nur wegen des Geschmacks als Gewürz für Glühwein verwendet), erweitert die Gefäße, lässt den Blutdruck sinken, stabilisiert den Kreislauf und ist durchblutungsfördernd. Äußerlich angewendet, als Wickel, bringt der Zimt eine Erleichterung bei Rheuma und Kreuzschmerzen, hilft aber auch hervorragend bei kalten Füssen. Wenn ätherisches Öl für ein Wickel verwendet wird, sollte das Zimtöl mit etwas Sahne vermischt werden, damit sich das ätherische Öl in Wasser löst.

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